Burscheid, 13. Mai 1999

 

Für eine zivile Lösung des Kosovo-Konflikts

Wir fordern, daß die NATO sofort die Bombardierung Jugoslawiens einstellt und daß die westlichen Regierungen unmittelbar zivile Verhandlungen bewirken mit dem Ziel der Beendigung der Feindseligkeiten im Kosovo und der sicheren Rückkehr der Vertriebenen.

Die Gründe

Das militärische Vorgehen der NATO ist sowohl nach Völkerrecht als auch nach deutschem Recht höchst ungesichert. Auch wenn man annehmen würde, der Erfolg könne das Mittel rechtfertigen, träfe dies hier nicht zu: Mit der Bombardierung hat sich die humanitäre Lage der Kosovo-Albaner nicht verbessert, sie hat sich dramatisch verschlechtert, und zwar vorhersehbar auch aus westlicher Sicht. Durch die Luftangriffe sind ferner eine große Zahl jugoslawischer Zivilisten verletzt und getötet worden. Menschen, gerade Kinder und Alte, leben seit Wochen in Todesangst – in ganz Jugoslawien. Der Luftangriff auf die chinesische Botschaft am 8. Mai hat drastisch das Abenteuer und die Unberechenbarkeit gezeigt, die jedem Einsatz von Kriegswaffen innewohnen; ein neuer feindlicher Ost-West-Gegensatz kann die Folge sein.

Nach den uns erreichenden Nachrichten hat Milosevic mit der brutalen Vertreibung von Kosovo-Albanern schwere Schuld auf sich geladen – aber aus jugoslawischer Sicht muß der vom Westen ohne Kriegserklärung geführte Krieg mit seinen dramatischen Folgen um nichts weniger schuldhaft erscheinen.

In dieser Lage verspricht die Anwendung von Gewalt und insbesondere ihre weitere Ausweitung keine Lösung, vor allem keine dauerhaft selbsttragende Lösung.

Der einzige Ausweg aus der bewegungslosen Konstellation, in die sich die Kriegsgegner manövriert haben, besteht aus unserer Sicht in sofortigen Verhandlungen. Diese müssen von allen Seiten ohne Vorbedingungen begonnen werden. Sie müssen das Bemühen aller Beteiligten zeigen, sich unter Verzicht auf jede propagandistische Verteufelung in die zentralen Positionen der jeweiligen Gegenseite hineinzudenken. Für uns ist dies der Weg, den das Neue Testament weist, in bewußter Abkehr von altertümlichen Straf- und Rachevorstellungen.

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Wenn Sie auch für die Beendigung der Luftangriffe sind, unterschreiben Sie bitte das Papier - gfs. mit Ihren eigenen Zufügungen oder Änderungen -, sammeln weitere Unterschriften und schicken es schnellstmöglich an die örtlichen Parteien, die Bundesabgeordneten oder die beteiligten Minister. Oder unternehmen Sie eine eigene Initiative! Tun wir etwas! Jeder Versuch ist der Mühe dreimal wert.

Dr. jur. Karl Ulrich Voss u. Cornelia Lukas-Voss, Kuckenberg 34, 51399 Burscheid; Tel. 02174 / 8791

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Wir unterstützen die obenstehende Forderung:

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